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Wasser

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psychostange's avatar
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Er rennt davon, seine Schritte tragen ihn durch den Wald, über federnden Boden, durch den allgegenwärtigen Duft nach Tannen. Er sieht nichts um sich herum, die Nacht ist dunkel und Tränen blenden seine Sicht.
Erschöpft ist er, und er setzt sich an einen kleinen Weiher auf einen Stein. Die Erinnerungen, vor denen er eben noch weggelaufen ist, holen ihn ein.
Er lässt es zu, lässt auch die Tränen fließen und fragt sich, was er falsch gemacht hat, warum sie nicht mit ihm reden wollte, warum er nicht mit ihr reden konnte. Stumm hatten sie dagesessen, sich nicht getraut,
sich zu berühren,
nicht getraut,
sich in die Augen zu blicken.
Wie war das zustande gekommen? Hatte er sie verletzt? Er ist sich keiner Schuld bewusst, nur der, ihr Tränen in die Augen getrieben zu haben, ohne ersichtlichen Grund, sie ihn hatte einfach nur angeblickt und angefangen zu weinen.
Und wie schuldig war er sich vorgekommen, wie hilflos!
Die Verzweiflung selbst könnte er sein, wie er da sitzt, das Gesicht in den Händen verborgen, dass niemand, der zufällig vorbeikommen könnte, seine Tränen sieht, geschüttelt von Schluchzern, die direkt aus seinem Herzen zu kommen scheinen. Er sitzt dort die ganze Nacht über, tut nichts außer weinen, zunächst noch mit Tränen, als diese nicht mehr da sind, sitzt er einfach da und schluchzt, sein Gesicht spiegelt sich im Wasser, wird von dessen ständiger Bewegung verzerrt.
Er erhebt sich, es ist sichtlich, wie schwer ihm das fällt.
Seine Füße platschen in das Wasser.
I wrote this like two years ago when i was quite sad
© 2006 - 2024 psychostange
Comments2
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No0ne666's avatar
Hab dir ja schon oft genug gesagt, wie genial ich so ziemlich alles finde, was du so lyrisch von dir gibst :)
Ganz großes Lob also mal!
weiter so... oder so ähnlich ;)
Man kann sich einfach super in die Geschichte reinversetzen, bzw. wird förmlich reingesogen *thumbs up*